I. Gruppe / Jagdgeschwader 7 "Nowotny"
  PILOTENPROFIL15
 
Überzahlsituationen:
Diese Situationen bringen immer einen entscheidenden Vorteil mit sich – man ist einer mehr.Somit ist gegenseitige Deckung immer möglich, denn einer hat immer eine freie 6.
Aber auch eine Überzahlsituation ist nicht zu unterschätzen. Jede der drei Situationstypen ist dann des Weiteren einzuteilen in Angriffs- und Verteidigungssituationen. 

Angriffssituationen: 
Eine einfache Situation in dieser Rubrik wäre zunächst eine, in der sich die Rotte hinter einem einzelnen Feind bewegt auf selber Höhe. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Situation anzugehen. Man könnte als Rotte geschlossen angreifen. Führer und Flügelmann fliegen also in Formation auf das Ziel, wobei der Führer zuerst angreift. So ist dieser gleichzeitig unmittelbar gedeckt. Wenn keine weiteren Feinde in der Nähe sind, ist das eine effektive Methode, sie ist dennoch anfällig. Nähert sich ein zweiter Feind dem Geschehen, dann ist die gesamte Rotte in Verteidigungsposition, weil sich der Feind hinter den Flügelmann setzten wird.

Um dies zu vermeiden, kann der Flügelmann vor dem Angriff auf das Ziel nach oben ausbrechen und so eine Deckungsposition einnehmen. Von der erhöhten Position kann er schließlich die Umgebung besser überblicken und kann den Führer von oben decken. Wenn sich also weitere Feinde nähern, kann der Flügelmann schnell herunter stoßen und die 6 des Führers frei schießen. 
Zudem kann er auf Manöver des Ziels besser reagieren, wenn der Führer z.B. beim ersten Anflug nicht trifft. Dann kann der Flügelmann meist unbemerkt herabstürzen auf den Feind und in den Angriff übergehen.
 

Von derselben Situation ausgehend, dass sich die Rotte hinter einem einzelnen Ziel befindet, gibt es noch zwei andere Ausgangssituationen. Zunächst einmal befindet sich die Rotte nun in Überhöhe. 
Somit hat sie schon einmal zwei Vorteile inne – Energie und Überzahl.
Auch hier gibt es wieder zwei Optionen. Entweder die Rotte stürzt geschlossen auf den Feind herunter. Dies hätte jedoch zur Folge, dass der Flügelmann unnötig seinen Höhenvorteil aufgibt, denn er wird nach Angriff des Führers nur schwer in der Lage sein, nach zu setzen. Deshalb ist es hier von Vorteil, wenn zunächst der Führer angreift. Der Flügelmann verweilt derweil in Deckungsposition oberhalb des Geschehens. Ist der Angriff des Führers dann erfolglos, kann dieser nach oben ziehen und die Deckungsposition einnehmen, während der Flügelmann dann herunter sticht auf das Ziel. Optional kann der Führer auch als Köder fungieren. 



Eine weitere Situation wäre dann noch, dass sich die Rotte unterhalb und hinter dem Feind befindet. In diesem Fall ist sie energetisch im Nachteil. 
Deshalb ist es wichtig, möglichst unentdeckt zu bleiben. Dies kann durch Aufhalten im toten Winkel des Feindes geschehen, denn nach unten sieht man oft nicht so gut.
Hier kann dann ein sogenanntes Zangenmanöver Anwendung finden. Dieses Zangenmanöver wird hoch ausgeführt, weil der Flügelmann in dem Fall nach oben steigt. Die Bezeichnung des Zangenmanövers bezieht sich also immer auf den Flügelmann.



Dabei lässt sich die Zange unterschiedlich fliegen. Dennoch beginnt das Manöver damit, dass der Flügelmann nach oben hinter den Feind geht. Man sollte bei diesem Manöver schon recht nahe am Feind sein, denn man verliert etwas Distanz zu ihm. Der Führer fliegt dabei unter den Feind. Dann sticht dieser nach oben. Gleichzeitig greift der Flügelmann an oder verhält sich hinter dem Feind, um abzulenken. Eine weitere Ausführung wäre, dass der Flügelmann kopfüber oberhalb des Feindes Position einnimmt und dann eine Fassrolle auf 6 des Feindes macht. Damit wird er von diesem entdeckt werden und folglich wird er in den Flügelmann eindrehen. 
Die so entstandene Ablenkung kann der Führer nutzen, um von unten in den Feind zu stoßen und zu feuern.

All diese Situationen hatten einen Positionsvorteil gemeinsam. Oftmals gibt es diesen aber nicht. Eine typische Head-On-Situation ist gegeben. 
In diesem Fall gibt es im Grunde nur eine vorteilhafte Aufteilung. Wenn sich der Feind nähert brechen die Rottenflieger in unterschiedliche Richtungen aus. Dann machen sie kehrt und drehen beide auf den Feind ein. Dieser muss sich für ein Ziel entscheiden, was zur Folge hat, dass mindestens einer der Rotte auf die 6 gelangt. 
Das hier angewendete Manöver ist wieder eine Zange, in diesem Falle jedoch eine Zange rechts, weil der Flügelmann nach rechts ausbricht.


Zangen lassen sich also in alle Richtungen ausüben:
  • hoch
  • tief
  • rechts
  • links



Eine solche Head-On-Situation ist also weder eine Angriffs- noch Verteidigungssituation, sondern fällt in den Bereich der neutralen Positionierung. 


Verteidigungssituationen:
Bei einer Verteidigungssituation wird die Rotte durch einen vorteilhaft positionierten Feind angegriffen. Im schlimmsten Fall von hinten. 
Auch hier gibt es unterschiedliche Taktiken, wie man einen solchen Feind handhaben kann. 
Der Feind muss sich aber in jedem Fall für ein Ziel entscheiden. Dies wird in der Regel der Flügelmann (Fm) sein.
Eine einfache Methode ist dann, dass der Führer nach links und der Flügelmann nach rechts ausbricht. Nach kurzer Zeit wird der Führer (Rf) hinter dem Feind sein. Dazu sollte der Flügelmann jedoch einigermaßen geschickt manövrieren, um aus dem Revi des Feindes zu bleiben und die Zeit, bis der Führer hinter dem Feind ist, zu minimieren. In der Regel eignet sich dazu eine nicht all zu aggressive Flugweise, die es dem Führer gleichzeitig erleichtert, zu zielen. 
Eine andere Möglichkeit wäre, dass man den sich nähernden Feind durch eine Fassrolle ausbremst. Dabei können die beiden Rottenkollegen entweder gegenläufig drehen, sodass sie voneinander wegdrehen (Rf nach links; Fm nach rechts), oder so, dass sie anfangs zueinander drehen (Rf nach rechts; Fm nach links).

Es lassen sich also alle Luftkampfmanöver in angepasster weise auch auf die Rottenmanöver übertragen bzw. umwandeln. 
So können z.B. auch YoYos benutzt werden, wonach einer von beiden einen hohen, einer einen tiefen YoYo fliegt. Der Feind entscheidet sich wieder für ein Ziel. Der Jäger in der Rotte (entscheidet, wen der Feind angreift → Gejagter) kann dann reagieren. Dabei sollte das YoYo aber in keinem Fall zu ausladend geflogen werden, sondern kurz und knackig. 

Schlussfolgernd lassen sich in einem solchen Fall auch Scheren zur Feindabwehr anwenden. Dabei fliegt man eine Reihen aufeinander abgestimmter Scheren, wobei man sich bei jedem passieren die 6 deckt.
Dazu sollte man jedoch ein eingespielteres Team sein, sonst kann das auch in die Hose gehen. 
Nichts desto trotz ein effektives Manöver.




Kommt der Feind jetzt jedoch von Überhöhe kann auch ein anderes Manöver helfen, sich schnell auf die 6 des Feindes zu setzen. 


Wird die Rotte angegriffen, zieht einfach einer der Mitglieder einen Looping. Der Feind wird dabei dem ziehenden Flieger nicht nachgehen. Der Köder sollte dabei den Feind möglichst in Schach halten, ohne getroffen zu werden, bis der andere auf 6 ist. Macht der Gejagte dann z.B. einen Break, also bricht scharf zu einer Seite weg, wird er Feind womöglich überschießen. In der Zwischenzeit kann sich der Looping fliegende Pilot positionieren. 

Folgt der Feind jetzt jedoch dem Looping fliegenden Flieger, dann wird er wegen der höheren Geschwindigkeit auch diesem nicht wirklich folgen können bzw. überschießen und in keine günstige Schussposition gelangen. Dies kann der andere nutzen, um verzögert dem Feind nachzuziehen und in ihn einzudrehen und mit etwas Vorhalt einen Abschuss erzielen.


Wichtig ist dabei stets, dass der Gejagte schnellst mögliche Unterstützung durch den Jäger erhält. Dieser sollte nicht zu lange zögern und kann auch mit der kleinen Waffe frühzeitig schießen, um den Feind zum Wegbrechen von der 6 des Kollegen zu zwingen. 

 
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